Von wegen, es gäbe dieses Gefühl von Menschenverachtung und Menschenhass nur im Black Metal. Hier ein Zufallsfund.
Europa-Hymne mal anders. Paßt sehr gut zu der sich überall zeigenden Ausbrüche der Aggression, die unter dem dünnen Firnis der Zivilisation sich aufgestaut hat angesichts dessen, was das kapitalistische System aus uns gemacht hat. Hass und Selbsthass, das sind Elemente, die notwendig entstehen aus einem sinnentleerten Leben, aus der Entfremdung, aus der uns alle bindenden Sklaverei. Die Widersprüche gehen mitten durch uns durch, wir reproduzieren die Scheisse, die wir bekämpfen, und kommen da nicht raus.
Kurt Sowinetz (1972) – Alle Menschen Samma Z’wider
(sung to the melody of Beethoven’s 9th symphony, „An die Freude“)
Alle Menschen werden Brüder.
Alle Menschen werden Brüder.
Na, wir wer’n kan Richter brauchen, weu wir ham a golden’s Herz,
Mir wer’n ollas übertauchen, und dann fohr‘ ma himmelwärts.
Mir san olle guate Lotsch’n, und d’rum homma uns so gern.
Do bei uns streckt kana d‘ Potsch’n, ohne daß die Erb’n rehrn.
Ich wer‘ Euch des jetzt übersetz’n, ohne Genierer, wiar i bi!
I winsch‘ Eich oll’n an Hauf’n Gretz’n, an Zeck im Ohr, und den gwi gwi.
Olle Menschen samma z’wida, i mecht’s in de Gosch’n hau’n.
Mir san olle Menschen z’wida, in de Gosch’n mecht‘ i’s hau’n.
Vota, Muata, Schwester, Bruada, und de gonze Packelrass‘.
Olle Menschen samma z’wida, wann i Leit‘ sich, geh’r i haß.
Wos, Ia’s kennt’s mi a net leid’n, und i sogt’s, I bin net g’scheid?
Oba mit so blede Leit‘ wer‘ i mi no long net streit’n.
I bin, sogn’s, a Z’widerwurz’n. Sie sog’n, es is‘ nur der Neid.
I sog: Motschka’n kennt’s, wos tuat’s’n donn groß mit der
Is‘ doch eh leicht zum G’neißen, schmiert’s Eich d‘ Gmiatlichkeit in
Bei mir werdt’s es ka Leiberl reißen, weg’n den feuln s‘ auf mi, is‘
Ollen Menschen bin i z’wida, se woll’n mi in d‘ Gosch’n hau’n.
I bin oll’n Menschen z’wida, in de Gosch’n woll’n s‘ mi hau’n.
Vota, Muata, Schwester, Bruada,
und de gonze Pack’lrass‘,
Ollen Menschen bin i z’wida, wann mi d‘ Leit‘ seg’n, gengan’s haß.
Dabei bin i ma söba z’wida, dabei mog i mi söba net.
Jetzt denkt’s Euch: „Gö, da legst‘ di nieda!“ Jetzt hoit’s mi scho für
Locht’s nur ruhig, ias Safensiada! Eich wird’s Loch’n scho vergeh‘!
Bei der Bledheit samma Briada, des werdts hoffentlich versteh‘!
Und d’rum hoit i Eich scho wieder vur an Spiagel, an‘ genau’n:
Olle Menschen samma z’wida, i mecht’s in de Gosch’n hau’n.
Mir san olle Menschen z’wida, in de Gosch’n mecht‘ i’s hau’n.
Vota, Muata, Schwester, Bruada, und de gonze Packelrass‘.
Olle Menschen samma z’wida, i mecht’s in de Gosch’n hau’n.
die Gosch’n hau’n, die Gosch’n hau’n, die Gosch’n
Der Kurt Sowinetz – ich finde, das ist ein Bruder im Geiste, den mag ich gerne. Ein Denkmal setzen ist schwer, aber einen Blog-Post schreiben ist leicht.
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Filed under: Musik,Philosophie,Politik und Wirtschaft,Psychologie,Zeit- und Zeit-Geschichte - @ Juni 8, 2017 3:11 pm
Schlagwörter: 1972, Alle Menschen Samma Z'wider, EU, Eu-Hymne, Kurt Sowinetz, Menschenverachtende Untergrundmusik, Ode an die Freude