Wenn Kunst nützlich ist (dann ist es keine)
Nur so eine Idee. Weil ich mit dachte, ’nutzloser Künstler‘ ist an sich eine Tautologie. Jeder ‚richtige‘ Künstler ist komplett nutzlos. Ein nützlicher ‚Künstler‘ ist fremdgesteuert — ist ein Arbeiter, ein Propagandist, ein Agitator, ein Marketingfachmann, ein Produktfotograf – jemand, der eine Ware im Auftrag fertigt. Auf der anderen Seite ist es keine Kunst, sich Künstler zu nennen, wenn einer sonst nix mehr dazu einfällt. Und jede ist eine. Also stimmt es auch immer. Sagt dann aber gar nichts mehr aus. Irgendwie sind wir doch alle Manager, und so ein Unsinn. Lieber eine starke Gegenthese. „Kultur ist der einzige wirklich bedeutsame Prozeß, aus dem alles andere hervorgeht. Kunst bildet den stets experimentellen Rahmen, um Erfahrungen kollektiv zu integrieren und zugleich die erfahrbare Matrix zu vergrößern“. Vielleicht so: Kunst ist eher keine Auftragsarbeit, sondern ein innerer Prozess wird auf eine wenig vorhersehbare Weise zu etwas Sinnlich wahrnehmbaren. Zu einem Werk, idealerweise. Viele haben mir gesagt von den wenigen, mit denen ich drüber gesprochen habe, ich solle ‚mal ein Buch drüber schreiben‘. Das ist wohl neudeutsch für ‚genug geredet‘, aber ‚ich bin mal positiv‘. Statt einem Buch gibt es aber nur einen Berg Zeugs und diesen Blog. Dessen Zweck, gerade wird es mir klar, wohl lediglich sein wird, meine Ideen raus zu hauen, damit ich sie los habe, mir eine fiese Sehnenscheidenentzündung zu holen und einen krummen Rücken, und mich vor den unangenehmen Dingen der Realität zu drücken. Was vielleicht meine Art ist, meine Kugel immer wieder den Berg rauf zu rollen. „The struggle itself […] is enough to fill a man’s heart. One must imagine Sisyphus happy.“ (Camus, 1942).
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Filed under: Philosophie,Uncategorized - @ Oktober 29, 2016 10:46 pm
Schlagwörter: Absurdität, Camus, Glück, Kampf, Kunst