Slime-Konzert (Köln-Mülheim, Gebäude 9, 4. 11. 2016)
Hat mir doch wer noch eine Karte für das an sich ausverkaufte Konzert vermacht und wer anderes 10€ geliehen, wo ich mich schon mit Feuertonne auf dem Hof und Bier im Freien einrichten wollte.
Punks sind mittlerweile auch mit Söhnen da, Slime nach wie vor großartig, Pogo macht wie immer meine Brille kaputt, (zu viel) Party machen und sich verabreden, den Sohn morgens zum Judo bringen verträgt sich nicht. So ist das. Bin mal wieder auf den Teil von mir rein gefallen, der die Zeit einfach ignoriert und von ‚alt‘ nix wissen will. Hat mächtig Spaß gemacht, am nächsten Tag natürlich Katzenjammer. Die Band kam mit schlichten Transportern – nix gigantischer Tourbus – und schleppte ihren Kram selbst, gerade wie ich bei den Metal-Abenden; so gehört das. Schwerstens sympathisch. Traf sie mittags beim Abrücken noch mal, als ich mein Rad geholt hab. Grüßte & bedankte mich und wurde freundlich gegrüßt, ‚der Mann mit Hut‘, freut mich von Herzen. Denk ich an euch, wünsche eine großartige Tour!
Slime sind definitiv Musik, die genau wie Crass, Dead Kennedys, Ramones, B-52s und dergleichen – von Lemmy und Motörhead ganz zu schweigen – einfach so … fehlen mir die Worte, das auszudrücken. Prägend ist irgendwie alles, das trifft es also nicht. Eher so: Das waren Leute, die direkt mein Herz und Hirn erreicht haben und darin bis heute geblieben sind. Dankbar, das es sie gab und gibt, keep on rocking. Mögen sie alle 1000 Jahre leben! BANZAI! Ein Teil meiner Jugend, und irgendwie halte ich Zeit ja sowieso nicht für so real. Es ist eine Schwingung darin, was Punk und Metal eben macht, und damit bin ich verbunden. Das zu spüren ist toll. Rein physikalisch ist na klar das Älter- und Alt sein am Start. 1980 ist halt 36 Jahre her, die reign in blood von Slayer hatte 40-jähriges Jubiläum.
Let’s face it, wir hören und sind oldies. Eigentlich auch nicht wir, ich und noch ein paar Leute, für die anderen kann ich nicht sprechen. Bloß, die anderen und (alle davor, mehr oder weniger gut überliefert) sind ja auch noch da. Also, wer ist wer? Kraftklub mit ihrem Lied „Zu jung“ bringen auf den Punkt, wo das Problem für die nächste Generation liegen könne. Mein Junior liebt es. Drei Schüsse in die Luft. Er mag Ska und sowas. Und hört sehr querbeet. Was der mit fast 9 kennt, da habe ich Jahre lang gebraucht — wie ist das mal schwer gewesen, an Musik dran zu kommen! Und jetzt, dem Internet sei dank, ist es so einfach, sich allerbestes Material kultureller Art jedenfalls in seiner Konserven-Version zu erschließen. Abschließend sei gesagt, bis zum bitteren Ende, für immer Punk. Obacht, dass sind nicht die erwarteten Lieder. Sondern Daily Terror und Rainald Grebe. Die Goldenen Zitronen und die Hosen sind selbstverständlich auch fein; dachte bloß, ein wenig mehr & anders geht immer.
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Filed under: Musik,Philosophie - @ November 6, 2016 1:11 am
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